Stolpersteine in Bruchsal
Die Bruchsaler Stolperstein-Initiative

Die Bruchsaler Stolpersteine

Aktuelles & Termine

Die zehnte Bruchsaler Stolpersteinverlegung findet am Dienstag, den 14. Mai 2024 statt.

Um 13 Uhr beginnt die Gedenkveranstaltung in der Aula der Handelslehranstalt (Stadtgrabenstraße 2). Dort werden die Biographien der NS-Opfer vorgestellt, auch Angehörige werden zu Wort kommen. Ab 15 Uhr werden die 16 Stolpersteine verlegt.

1. Verlegestelle Bahnhofplatz 7 (damals teilweise Bahnhofplatz 17)

Samuel Katzauer, 1858 Obergimpern bei Sinsheim - 1941 Chemin-Laferrere, Frankreich

Marie Katzauer, geb. Marx, 1872 Albersweiler - 1943 Auschwitz, Vernichtungslager

Samuel Katzauer und dessen Ehefrau Marie wurden 1940 nach Gurs deportiert und starben in Südfrankreich bzw. Auschwitz.

Ludwig Levi, 1892 Darmstadt - 1954 Forest Hills, USA

Anna Levi, geb. Katzauer, 1899 Bruchsal - 1980 Bühl

Peter Levi, 1923 Bruchsal - 1998 Baden-Baden

Ludwig Levi konnte zusammen mit seiner Frau Anna, der Tochter von Samuel und Marie Katzauer, sowie seinem Sohn Peter in die USA fliehen.

2. Verlegestelle Bahnhofplatz 3 (damals teilweise Bahnhofplatz 13)

Juliane Winkelmann, geb. Weiss, 1871 Mainz - 1940 Grafeneck, Vernichtungszentrum

Juliane Winkelmann wurde im Rahmen der sog. T4-Aktion (Euthanasie) ermordet.

Aktion T4 ist eine nach 1945 gebräuchlich gewordene Bezeichnung für den systematischen Massenmord an mehr als 70.000 Menschen mit körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen in Deutschland von 1940 bis 1941 unter Leitung der Zentraldienststelle T4.

3. Verlegestelle Friedenstraße 7

Renate Kraut, 1935 Bruchsal - 1940 Grafeneck, Vernichtungszentrum

Auch Renate Kraut war ein Opfer der sog. T4-Aktion (Euthanasie).

4. Verlegestelle Werner-von-Siemens-Str. 26 (damals Rheinstraße 26)

Max Lang, 1862 Michelfeld - 1942 Treblinka, Vernichtungslager

Vater von Bertold Lang. Er verzog ins Schwäbische, um sich in Sicherheit zu bringen, wurde aber aufgespürt und zur Ermordung nach Treblinka deportiert.

Bertold Lang, 1893 Michelfeld - 1962 New Jersey, USA

Der aus Michelfeld stammende Bertold Lang war Ehemann von Else Lang und Vater von Gerhard Lang. Berthold und seine Frau Else wurden nach Gurs deportiert und konnten später in die USA fliehen.

Else Lang, geb. Wertheimer, 1901 Eichtersheim - 1983 New Jersey, USA

Gerhard Lang, 1925 Mannheim -  2014 New Jersey, USA

Gerhard Lang gelang als Jugendlicher die Flucht in die USA.

Max Wertheimer, 1862 Eichtersheim - 1941 Pau, Internierungslager

Max Wertheimer war der Vater von Else Wertheimer, verh. Lang, und wohnte zum Zeitpunkt der Deportation in Bruchsal.

5. Verlegestelle Talstraße 17

Karl Heinrich Seidel, 1905 Bruchsal - 1940 Grafeneck, Vernichtungszentrum

Ein weiteres Opfer der sog. T4-Aktion (Euthanasie).

6. Verlegestelle Werner-von-Siemens-Str. 13 (damals Rheinstraße 13)

Babette "Berta" Falk, geb. Stern, 1851 Bieringen - 1941 Dortmund

Berta Falk musste 1938 im Alter von 87 Jahren zusammen mit ihrer Tochter Jette und der Enkelin Ruth Mannheimer zwangsweise von Bruchsal nach Dortmund umziehen. Wenige Tage nach der Einweisung in ein sog. "Judenhaus" (1) verstarb sie.

(1) Als Judenhaus wurden in der Behördensprache des NS-Staates Wohnhäuser aus jüdischem Eigentum bezeichnet, in die ausschließlich jüdische Mieter und Untermieter zwangsweise eingewiesen wurden.

Jette Mannheimer, geb. Falk, 1884 Braunsbach bei Schwäbisch Hall - 1942 Riga, Konzentrationslager

Jette floh aus Bruchsal nach Dortmund, von dort aus wurde sie in den Osten deportiert. Ihr Ehemann Josef verstarb bereits 1936 in Bruchsal und ist hier auch beerdigt. Jettes Bruder Josef war Herdfabrikant in Bruchsal und wohnte mit seiner Frau Adele und Sohn André in Karlsruhe.

Ruth Mannheimer, verh. Kahn, 1923 Bruchsal - 2001 Moorestown, New Jersey, USA

Ruth gelang 1939 die Flucht in die USA. Verheiratet war sie mit Georg Kahn aus Baden-Baden.




Die neunte Bruchsaler Stolpersteinverlegung fand am Montag, den 22. Mai 2023 statt.

1. Verlegestelle in der Kasernenstraße 29

Gertrud Heilmann (evangelisch), 1906 Bruchsal - 1941 Hadamar

Die letzten sieben Jahre ihres Lebens verbrachte Gertrud Heilmann in der Heilanstalt Wiesloch. Am 30. April 1941 wurde sie nach Hadamar in Nordhessen gebracht und noch am Ankunftstag ermordet.

2. Verlegestelle in der Bismarckstraße 18

Sally Rothheimer, 1881 Gondelsheim - 1942 Auschwitz.

Sally Rothheimer war Tabakfabrikant in Bruchsal. 1938 Deportation nach Dachau, 1940 nach Gurs, dann nach Auschwitz und dort ermordet.

Julius Rothheimer, 1884 Gondelsheim - 1942 Auschwitz

Der Kaufmann Julius Rothheimer kam 1936 von Mannheim nach Bruchsal. . Verschleppung 1938 nach Dachau, Deportation 1940 nach Gurs, Ermordung 1842 in Auschwitz.

Hilda Barth, geb. Rothheimer, 1887 Gondelsheim - 1942 Auschwitz

Wie die anderen Familienangehörigen wurde auch Hilda 1940 nach Gurs deportiert und dann 1942 zur Ermordung nach Auschwitz verbracht.

Lazarus Barth, 1887 Flehingen - 1942 Auschwitz

Lazarus Bath war Zigarrenfabrikant (Barth & Fellheimer). Deportation 1940 nach Gurs, Ermordung 1942 in Auschwitz.

Leo Barth, 1901 Flehingen - 1942 Auschwitz

Leo Barth war von 1921 bis 1930 Lehrer in Bruchsal. 1938 nach Dachau, 1940 nach Gurs, Ermordung 1942 in Auschwitz.

3. Verlegestelle in der Bismarckstraße 5:

Rosa (Rösel) Bär, 1891 Untergrombach - 1942 Auschwitz

Der Vater entstammte einer alteingesessenen und weitverzweigten Familie in Untergrombach, die Mutter war eine geborene Östreicher. Diese jüdische Familie war schon seit Generationen in Mingolsheim ansässig. Rosa war gelernte Schneiderin. Deporation 1940 nach Gurs, Ermordung 1942 in Auschwitz.

Regina (Rina) Barth, 1895 Untergrombach - 1942 Auschwitz

Regina war die jüngere Schwester von Rosa Bär und in Anstellung als Handlungsgehilfin. Zusammen mit ihrer Schwester Deportation nach Gurs, 1942 zunächst nach Drancy, dann nach Auschwitz zur Ermordung.

Hermine Hilb, geb. Maier, 1862 Heidelsheim - 1942 Auschwitz

Hermine war verheiratet mit Bernhard Hilb aus Haigerloch (1858 - 1921 Bruchsal). 1938 flohn Hermine Hilb nach Frankfurt, wurde dort aber als Jüdischgläubige verhaftet und nach Theresienstadt zur Ermordung deportiert.

4. Verlegestelle Bismarckstraße 10:

Heinrich Barth, 1889 Flehingen - 1942 Auschwitz

Heinrich Barth war Zigarrenfabrikant in Bruchsal. Wie die anderen Männer jüdischen Glaubens wurde auch er 1938 nach Dachau deportiert, 1940 erfolte die Deportation nach Gurs, 1942 die Deportation nach Auschwitz zur Ermordung.

Georgette Barth, geb. Spira, 1888 Ranspach/Elsass - 1942 Auschwitz.

Sie war die Ehefrau von Heinrich Barth, ihre Eltern betrieen im Elsass eine Metzgerei. 1940 Deportation nach Gurs, 1942 Ermordung in Auschwitz.

Martha Nanette Barth, 1927 Bruchsal - 1942 Auschwitz

Martha war die Tochter von Heinrich und Georgette Barth. Sie besuchte in Bruchsal die Schule, wurde 1940 nach Gurs deportiert und 1942 in Auschwitz ermordet.

Max Barth, 1895 Flehingen - 1962 Castelnaudary, Frankreich

Max Barth war Kaufmann in Bruchsal, war Soldat im 1. Weltkrieg und wurde schwer kriegsverletzt. Er war ein Bruder von Heinrich Barth. 1938 Verschleppung nach Dachau, 1940 Deportation nach Gurs. Im Altersheim von Limoux blieb Max Barth bis September 1957, dann wurde er in das Krankenhaus nach Castelnaudary verlegt, wo er am 29.05.1962 starb.

5. Verlegestelle Salinenstraße 12:

Herbert Hartwig, katholisch, 1929 Bruchsal - 1940 Grafeneck.

Herbert ist im Alter von dreieinhalb Jahren an Hirnhautentzündung erkrankt. Von diesem Zeitpunkt an war er geistig und sprachbehindert. In der Tötungsanstalt Grafeneck wurde er noch am selben Tag ermordet und gehört somit zu den 10.645 Opfern, die im Jahr 1940 in Grafeneck im Rahmen der „Aktion T4“ vergast wurden.

6. Verlegestelle Moltkestraße 40:

Johanna Elisabeth (Anna) Sänger, katholisch, 1890 Hörden bei Gaggenau - 1940 Grafeneck

Anna war in der Grossherzoglichen Heil- und Pflegeanstalt Wiesloch untergebracht. Von dort wurde sie nach Grafeneck verbracht und dort ermordet.


Die achte Bruchsaler Stolpersteinverlegung fand am Mittwoch, den 22. Juni 2022 statt.
Diese Stolpersteine wurden verlegt:

1. Verlegestelle in der Bergstraße 51:

Irma Wolf, geb. Katz, 1897 Schierstein – 1991 Baltimore.
Irma Wolf war die Tochter von Klara und Karl Katz. Deportation nach Gurs, im März 1941 Verlegung nach Rivesaltes, 1941 Flucht in die Schweiz, 1948 in die USA.

Ludwig Wolf 1890 Bruchsal - 1957 Baltimore.
Zigarrenfabrikant. Deportation nach Gurs, im März 1941 nach Rivesaltes und 1948 in die USA.

Liselotte Wolf, verh. Bacharach, 1928 Karlsruhe - 2016 Baltimore.
Deporation 1940 nach Gurs, 1941 nach Rivesaltes und 1942 Flucht alleine in die Schweiz, 1948 in die USA zu den Eltern. In den USA verheiratet mit Dr. med. David Nathan Bacharach

2. Verlegestelle Auweg 5:

Herbert Beck, 1922 Bruchsal - 1940 Grafeneck.
Herbert Beck wurde im Juni 1939 in die Erziehungs- und Pflegeanstalt für Geistesschwache Mosbach verbracht. Wie 261 andere Heimbewohner wurde Herbert gewaltsam abgeholt und ermordet. Hieran erinnert ein Gedenkstein an der Johanneskirche in Mosbach.

3. Verlegestelle in der Huttenstraße 4:

Sophie Wolf, 1878 Östringen - 1967 Bruchsal.
Die gelernte Schneiderin Sophie Wolf wurde 1940 nach Gurs deportiert. Sie überlebte im französischen Altersheim Centre Hospitalier de Montauban und kehrte 1946 nach Bruchsal zurück.

Melanie Wolf, 1880 Östringen - 1949 Bruchsal.
Melanie, Schwester von Sophie und Berta, war Damenschneiderin. Sie überlebte in Frankreich im Altersheim und kehrte mit ihrer Schwester 1946 nach Bruchsal zurück.

Berta Wolf, 1886 Bruchsal - 1942 Auschwitz.
Die jüngste der drei Schwestern war von Beruf Büroleiterin. Sie wurde nach Gurs deportiert, 1941 verlegt ins Camp de Noé und 1942 in Auschwitz ermordet.

4. Verlegestelle Huttenstraße 2:

Wilhelmine (Mina Hanna) Wertheimer, geb. Merklinger, 1870 Bodersweier - 1942 Gurs.
Sie war die Mutter von Emanuel Max Wertheimer. 1940 Deportation nach Gurs, dort verstarb sie 1942.

Emanuel Max Wertheimer, 1903 Neidenstein - 1942 Auschwitz.
Nach einer kaufmännischen Lehre war er Prokurist bei der Herdfabrik Josef Falk. Von November bis Dezember 1938 war er in Dachau, Deportation 1940 nach Gurs und 1942 nach Auschwitz, wo er ermordet wurde.

5. Verlegestelle Friedrichstraße 12:

Siegfried Ritter, 1871 Unter-Chodau - 1953 Basillac, Frankreich.
Sein Geburtsort liegt in Tschechien und heißt heute Chodow. Siegfried Ritter kam 1899 nach Bruchsal. Er war Geschäftsführer des Herrenbekleidungsgeschäftes Ornstein & Schwarz in der Kaiserstraße 28. 1940 wurde er nach Gurs deportiert und verstarb 1953 in einem französischen Altersheim.

6. Verlegestelle Schlossstraße 12:

Gustav Michael, 1869 Gondelsheim - 1944 Hadamar.
Gustav Michael betrieb in Bruchsal die Gaststätte "Zur Alten Sonne". Er wurde 1944 in die Pflege- und Heilanstalt Wiesloch verbracht. 1944 wurde er in Hadamar ermordet.

7. Verlegestelle Wilderichstraße 9:

Sophie Ellenbogen, geb. Würzweiler, 1862 Hoffenheim - 1940 Gurs.
Sophie verzog 1937 ins Altersheim Gailingen, von dort nach Gurs deportiert, wo sie 1940 verstarb.

Anna Schmalz, geb. Ellenbogen, 1889 Bruchsal - 1956 Queens, New York, USA.
Anna Schmalz kam 1917 nach Bruchsal, wo sie ein Herrenmodengeschäft betrieb. 1935 floh sie nach Palästina, 1946 weiter in die USA.

Liesel Therese Bär, geb. Schmalz, wv. Stein, 1912 Karlsruhe - 1985 Israel.
Von Beruf war Liesel Sekretärin. 1934 wanderte sie nach Israel aus und arbeitete in der Landwirtschaft und als Textilarbeiterin.

Richard Walter Julius Schmalz, 1915 Offenburg - 2004 Riverside, Kalifornien, USA.
1936 floh er nach Palästina, 1938 weiter geflohen in die USA, wo er als Staubsaugervertreter arbeitete.

8. Verlegestelle Wilderichstraße 23:

Berta "Bertel" Wolf, geb. Strauß, 1900 Dinslaken - 1942 Auschwitz.
Bertel war die Tochter von Rosalie Stern und dem Lehrer Leopold Strauß. 1940 wurde sie nach Gurs deportiert, 1941 nach Rivesaltes und 1942 nach Auschwitz, wo sie ermordet wurde.

Ferdinand Wolf, 1892 Bruchsal - 1942 Auschwitz.
Von Beruf war er Zigarrenfabrikant. Deportation 1940 nach Gurs, 1941 nach Rivesaltes. Er wurde 1942 in Auschwitz ermordet.

Richard René Wolf, 1926 Bruchsal - 1981 Baden-Baden.
Bertels und Ferdinands Sohn Richard wurde 1940 nach Gurs deportiert. Er wurde von der jüdischen Hilfsorganisation O.S.E. freigekauft und in ein Kinderheim verbracht, wo er Liselotte Wolf (siehe oben) wieder traf. Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus lebte er zunächst im Saarland, dann in Paris, wo er Ruth Rosy Levy heiratete. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor.

Die siebte Bruchsaler Stolpersteinverlegung fand am Dienstag, den 8. Juni 2021 statt.
Diese Stolpersteine wurden verlegt:

1. Verlegestelle in der Bahnhofstraße 7 (früher Bahnhofsplatz 1):

Hilde Schloßberger, geb. Laemle, 1894 Bretten - 1976 Höchst im Odenwald.
Hilde Schloßberger floh 1937 zusammen mit ihrem Ehemann Max aus Deutschland nach Luxemburg. 1940 wurde sie in Frankreich verhaftet, interniert und im Sommer 1940 nach Gurs deportiert. Bei dem Eintreffen der über 6.500 Juden aus Baden und der Pfalz war sie schon wieder in ein anderes Lager verlegt. Im August 1941 gelang ihr über Lissabon die Flucht in die USA. 1969 kehrte sie nach Deutschland zurück und verbrachte ihren Lebensabend in einem Frankfurter Altersheim.

Maximilian (Max) Schloßberger, 1890 Bruchsal - 1940 Aucement bei Verdun, Frankreich
Der Kaufmann und Eisenhändler Max Schloßberger floh mit seiner Frau Hilde 1937 aus Deutschland nach Luxemburg. Während eines Fliegerangriffs durch die deutsche Wehrmacht ist er am 12. Mai 1940 in Aucement bei Verdun in Frankreich ums Leben gekommen.


2. Verlegestelle in der Franz-Bläsi-Straße 14 (früher Schillerstraße 14):

Hugo Katz, 1872 Bruchsal - 1943 Amsterdam, Niederlande
Der Großkaufmann Hugo Katz floh 1938 in die Niederlande, wo er sich verstecken konnte. Sein Unterschlupf wurde allerdings verraten. Am 17. Januar 1943 nahm er sich in Amsterdam das Leben.

3. Verlegestelle in der Schloßstraße 5:

Frieda (Friedolina) Katz, geb. Reiß, 1860 Mußbach - 1943 Sobibor, Vernichtungslager.
Frieda Katz, Witwe des bereits 1918 verstorbenen Nathan Katz, floh 1939 in die Niederlande, wo sie sich verstecken konnte. Auch sie wurde verraten. Sie wurde in Westerbork interniert und dann ins Vernichtungslager Sobibor deportiert, wo sie am 20. März 1943 ermordet wurde.

Ernst (Nathan) Katz, 1884 Bruchsal - 1943 Sobibor, Vernichtungslager.
Der Rohtabakhändler Ernst Katz, Mitinhaber der Firma Katz & Co., floh 1938 in die Niederlande. Dort wurde er 1940, nachdem sein Versteck verraten wurde und ein Selbsttötungsversuch scheiterte, von der Gestapo verhaftet. Er kam in das Konzentrationslager Herzogenbosch in den Niederlanden, war in Westerbork interniert und wurde im Vernichtungslager Sobibor am 20. März 1943 ermordet.

Ida Tuteur, geb. Bär, 1874 Mannheim - 1967 Cook County, Illinois, USA
Ida Tuteuer, Witwe des 1931 verstorbenen Max Tuteur, wurde am 22. Oktober 1940 von Bruchsal aus nach Gurs deportiert. Sie war in verschiedenen Lagern inhaftiert, wurde 1945 befreit und wanderte in die USA aus.

Leopold Hahn, 1896 Auerbach - 1970 New Jersey, USA.
Der Textilhändler Leopold Hahn kam im November 1938 in sog. "Schutzhaft" nach Dachau. Im März 1939 gelang ihm zusammen mit seiner Ehefrau Anny und Sohn Erich die Flucht in die USA.


Anny Hahn, geb. Bär, 1904 Bruchsal - 1987 New Jersey, USA.
Leopold Hahns Ehefrau Anny gelang zusammen mit ihrem Ehemann Leopold und Sohn Erich im März 1939 die Flucht in die USA.


Erich Hahn, 1933 Karlsruhe.
Erich (Eric) Hahn konnte zusammen mit seinen Eltern Anny und Leopold im März 1939 in die USA fliehen.


4. Verlegestelle in der Schloßstraße 3:

Johanna Straus, geb. Weil, 1874 Speyer - 1948 München.
Johanna Straus war die Ehefrau des bereits 1934 verstorbenen Kakteensammlers und -forschers Lazarus (Ludwig) Straus, nach dem zwei Kakteenarten benannt wurden. Sie wurde am 22. Oktober 1940 von Bruchsal aus nach Gurs deportiert, war in verschiedenen Lagern inhaftiert und wurde 1945 befreit.

5. Verlegestelle in der Friedrichstraße 29:

Rosa Baer, geb. Schönmann, 1869 Neu-Isenburg - 1941 Gurs, Internierungslager.
Rosa Baer wurde zusammen mit ihrem Ehemann Alfred Baer am 22. Oktober 1940 von Bruchsal aus nach Gurs deportiert. Dort verstarb sie am 19. Januar 1941, nur wenige Tage nach dem Tod ihres Ehemannes Alfred Baer.

Alfred Baer, 1864 Bruchsal - 1940 Gurs, Internierungslager.
Alfred Baer, der zusammen mit seiner Frau Rosa in der Friedrichstraße 29 ein Ausstattungs- und Weißwarengeschäft betrieb, wurde am 22. Oktober 1940 von Bruchsal aus nach Gurs deportiert, wo er am 16. Dezember 1940 verstarb.


6. Verlegestelle in der Kaiserstraße 78:

Siegbert Kann, 1903 Ehringshausen - 1942 Auschwitz, Vernichtungslager.
Siegbert Kann, Kaufmann und Reisender für Tischwaren, kam im November 1938 in sog. "Schutzhaft" nach Dachau. Ihm gelang im Juli 1939 mit seiner Familie die Flucht nach Belgien. Dort wurde er im Sommer 1940 verhaftet und nach Gurs deportiert, von dort weiter nach Drancy, dann im August 1942 ins Vernichtungslager Auschwitz, wo er im September 1942 ermordet wurde.

Elisabeth Kann, geb. Rau, 1903 Diedesheim bei Mosbach - 1985 Florida, USA.
Siegbert Kanns Ehefrau Elisabeth war christlichen Glaubens. Das Ehepaar lebte somit in einer sog. "Mischehe". (Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden Juden und deren "deutschblütige" Partner, mit denen sie in "Mischehe" lebten, als Personen herabgewürdigt, in ihrer Erwerbstätigkeit eingeschränkt und durch Vorschriften in ihrer Lebensführung fremdbestimmt). Ihr gelang zusammen mit Mann und Kindern die Flucht nach Belgien und kehrte 1942 nach Deutschland zurück, wo sie diskriminiert wurde. Elisabeth wanderte mit ihren Kindern in die USA aus.

Werner Emil Kann, 1932 Bruchsal - 2009 New York, USA.
Werner floh mit seinen Eltern Elisabeth und Siegbert Kann und seinen Geschwistern im Juli 1939 nach Belgien. Zusammen mit seiner Mutter und den beiden Schwestern kam er 1942 nach Deutschland zurück. Dort wurde die Familie diskriminiert und wanderte in die USA aus.

Gisela Kann, 1932 Bruchsal - 2009 New York, USA
Gisela Kann floh mit Eltern und Geschwistern im Juli 1939 nach Belgien. Zusammen mit Mutter, Bruder und älterer Schwester kam sie 1942 zurück nach Deutschland. Dort wurde die vaterlose Familie diskriminiert und wanderte in die USA aus.

Eleonore Kann, 1934 Bruchsal - 2010 Hicksville, New York, USA.
Eleonore war die jüngste Tochter von Elisabeth und Siegbert Kann, die zusammen mit den anderen Familienangehörigen im Juli 1939 nach Belgien floh. Nach Rückkehr 1942 und Diskriminierung in Deutschland wanderte sie zusammen mit Mutter und Geschwistern in die USA aus.

7. Verlegestelle am Holzmarkt 30:

Mathilde Schloßberger, geb. Neter, 1868 Gernsbach - 1943 Theresienstadt, Ghetto
Mathilde Schloßberger, war die Witwe des 1925 verstorbenen Rudolf Schloßberger, der am Holzmarkt 30 eine Eisenwarenhandlung betrieb. Sie war Mitinhaberin der Rudolf Schloßberger KG und musste nach dem zwangsweisen Verkauf des Hauses am Holzmarkt dort ausziehen und verzog nach Bad Mergentheim. Im August 1942 wurde sie ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Als Todesdatum wurde der 1. Januar 1943 angegeben.

Die sechste Bruchsaler Stolpersteinverlegung fand am Dienstag, den 11. Februar 2020 in Heidelsheim statt.
Diese Stolpersteine wurden an diesem Tag verlegt:

Verlegestelle Merianstraße 58:

Emanuel Maier, 1874 Heidelsheim – 1941 Perpignan, Frankreich.
Emanuel Maier war von Beruf Viehhändler. Geboren wurde er am 5. Juli 1874 in Heidelsheim. Am 22. Oktober wurde er nach Gurs deportiert, am 4. April 1941 verstarb er im Internierungslager Perpignan, Frankreich.

Ida "Jette" Maier, geb. Ledermann, 1877 Weiler bei Sinsheim – 1942 Izbica, Ghetto.
Ida Maier, geborene Ledermann, kam am 3. Dezember 1877 in Weiler bei Sinsheim zur Welt. Sie verstarb 1942 im Ghetto von Izbica.

Verlegestelle Kurpfalzstraße 37:

Josef Makuch, 1902 Letownia – 1942 Helmsheim.
Josef Makuch war ein katholischer Zwangsarbeiter, der der Familie Eissler in Helmsheim zugeteilt wurde. Er kam am 4. März 1902 in Letownia zur Welt und wurde am 4. August 1942 wegen "Rasssenschande" in Helmsheim erhängt.

Hilda Eissler, 1904 Helmsheim – 1978 Helmsheim
Sie wurde am 12. November 1904 in Helmsheim geboren und evangelisch getauft. Am 12. Januar 1942 wurde sie von einem Kind entbunden, dessen Vater der Zwangsarbeiter Josef Makuch war. Am 20. Januar 1978 verstarb sie in Helmsheim.

Die fünfte Bruchsaler Stolpersteinverlegung fand am Mittwoch, den 27. März 2019 statt.
Stolpersteine wurden an diesem Tag verlegt für:

Verlegestelle Friedrichstraße 76 (früher Synagoge, heute Bruchsaler Feuerwehrhaus, Alte Feuerwache):

Benjamin Bravmann, 1875 Unteraltertheim – 1944 Auschwitz.
Religionslehrer und Kantor, geboren am 16. Mai 1875 in Unteralterheim, deportiert nach Gurs, 1941 interniert in Marseille, ermordet am 7. März 1944 in Auschwitz.

Mathilde Bravmann, geb. Fleischmann, 1878 Krautheim/Jagst – 1938 Frankfurt a.M.
Sie war die Ehefrau von Benjamin Bravmann. Geboren am 31. Oktober 1878 in Krautheim/Jagst. Sie verstarb krankheitshalber am 27. Januar 1938 in Frankfurt. Für sie wurde kein Stolperstein verlegt.

Lore (Lea) Bravmann, verh. Kupfer, 1913 Bruchsal – 1997 Raanana, Israel
Nachname in Israel Brefman. Lore wurde am 13. Februar 1913 in Bruchsal geboren und konnte nach Palästina fliehen, wo sie heiratete. Sie verstarb in Raanana bei Tel Aviv am 27. Januar 1997.

Verlegestelle Orbinstraße 7:

David Bär Majerowitz, 1879 Bukowsko – 1942 Auschwitz.
Er wurde am 16. Juni 1879 in Bukowsko geboren. "Schutzhaft" 1938 in Dachau, Deportation 1940 nach Gurs, interniert in Drancy, am 19. August 1942 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.


Helene Majerowitz, geb. Landau, 1879 Dukla, Polen – 1942 Auschwitz.
Sie kam am 16. Juli 1879 im polnischen Dukla zur Welt. Deportation nach Gurs, Interniert in Drancy. Sie wurde am 12. September 1942 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.


Eva (Chava) Majerowitz, verh. Erel, 1906 Karlsruhe – 2002 Jerusalem, Israel.
Tochter der Eheleute Majerowitz, kam am 9. August 1906 in Karlsruhe zur Welt. Sie flüchtete nach Palästina wo sie Norbert Arel heiratete. Sie verstarb am 12. Juli 2002 in Jerusalem, Israel.

Heinrich "Heini" Max (Zvi) Majerowitz, 1909 Straßburg – 1986 Israel.
Er wurde am 25. Dezember 1909 in Straßburg geboren. Flucht 1935 nach Palästina. Er heiratete Elke Finkel und verstarb 7. Dezember 1986 in Israel.

Maier (Meir) Majerowitz, 1914 Bruchsal – 2007 Israel
Maier Majerowitz kam am 18. Januar 1914 in Bruchsal zur Welt, flüchtete 1933 nach Frankreich, emigrierte 1936 nach Palästina und heiratete dort Henni Birnbaum aus Hamburg.  Er verstarb am 9. Oktober 2007.


Klara (Haya) Zingerman, geb. Majerowitz, 1917 Bruchsal – 2010 Tel Aviv, Israel.
Sie kam am 27. August 1917 in Bruchsal zur Welt. Sie emigrierte zusammen mit ihrem Ehemann Ze'ev Zingerman aus der Ukraine 1939 ins damalige Palästina, wo sie am 28. Januar 2010 in Tel Aviv verstarb.

Verlegestelle Schwimmbadstraße 27:

Adelheid "Elise" Westheimer, geb. Oppenheimer, 1858 Reilingen – 1941 Gurs.
Sie war die Ehefrau des 1936 verstorbenen Hermann Westheimer. Sie kam am 3. August 1858 in Reilingen zur Welt. Nach der Deportation ins Internierungslager Gurs verstarb sie dort am 19. April 1941.

Frieda Westheimer, 1892 Menzingen – 1942 Auschwitz.
Sie wurde am 2. Februar 1892 in Menzingen geboren. Deportation nach Gurs am 22. Oktober 1940, interniert in Drancy. Sie wurde am 12. August 1942 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.

Martha Westheimer, 1893 Menzingen – 1980 New York, USA.
Sie kam am 3. August 1893 ebenfalls in Menzingen zur Welt. Sie wurde 1940 nach Gurs deportiert, konnte von dort fliehen und überlebte den Holocaust in den USA, wo sie 1980 in New York verstarb.


Kurt "Karl" Westheimer, 1896 Menzingen – 1942 Noé.
Kurt Karl Westheimer wurde am 17. Juni 1896 in Menzingen geboren. Deportation am 22. Oktober 1940 ins Internierungslager Gurs. Interniert 1941 in Noé, dort am 29. Juni 1942 ermordet.

Verlegestelle Bismarckstraße 12:

Dina Lindauer, geb. Löwenthal, 1900 Regensburg – 1998 Forest Hills, Queens, USA.
Sie kam am am 7. März 1900 in Regensburg zur Welt und heiratete wohl in Menzingen Leopold Lindauer (1891 Menzingen - 1936 Bruchsal). Sie konnte 1939 nach England flüchten, von dort 1940 in die USA. Sie verstarb am 5. Dezember 1998 in Forest Hills, Queens, New York, USA.


Hans Moritz Lindauer, 1927 Karlsruhe – 1945 Tröbitz.
Hans Moritz kam am 9. Juni 1927 im Krankenhaus Karlsruhe zur Welt. Er flüchtete 1939 nach Holland, wurde 1943 in Westerbork interniert, kam 1944 nach Bergen-Belsen, wo er 1945 durch die russische Armee befreit wurde. Auf dem Transport in die Heimat verstarb Hans in der Nähe von Tröbitz am 30. Mai 1945 an Fleckfieber.

Verlegestelle Bismarckstraße 3:

David Maier, 1878 Malsch – 1942 Auschwitz.
Er wurde am 31. Dezember 1878 in Malsch geboren und heiratete am 2. Juli 1903 in Bruchsal Sofie Weil. Der gelernte Schneidermeister kam 1938 in "Schutzhaft" in Dachau, wurde 1940 nach Gurs deportiert, interniert in Drancy und am 14. August 1942 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.

Sophie Maier, geb. Weil, 1879 Bruchsal – 1963 Heidelsheim.
Sie kam am 3. September 1879 in Bruchsal zur Welt. Sie wurde 1940 nach Gurs deportiert und interniert in Douadic. Sie überlebte den Holocaust und verstarb am 21. Januar 1963 in Heidelsheim.

Gretchen Luzia (Lucie) Maier, 1905 Bruchsal – 1941 Gurs.
Sie wurde am 14. November 1905 in Bruchsal geboren. Am 22. Oktober 1940 wurde sie nach Gurs deportiert und verstarb dort am 2. Oktober 1941.

Hildegard Zilla Maier, 1910 Bruchsal – 1987 Golden Beach, USA.
Hildegard Zilla Maier wurde geboren am 23. Februar 1910 in Bruchsal. Ihr gelang 1935 die Flucht nach Palästina. Dort heiratete sie Bruno Strauss aus Limburg a. d. Lahn. Sie verstarb am 1. Juni 1987 in Golden Beach USA.


Verlegestelle Kaiserstraße 78:

Siegbert Kann, 1903 Ehringshausen – 1942 Auschwitz.
Er wurde am 15. Juli 1903 im hessischen Ehringshausen bei Wetzlar geboren. "Schutzhaft" 1938 in Dachau, danach Flucht 1938 nach Belgien. 1940 wurde er dort verhaftet und am 29. September 1942 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.

Elisabeth Kann, geb. Rau, 1903 Diedesheim – 1985 Florida, USA
Ehefrau von Siegbert Kann, aus Diedesheim bei Mosbach. Sie war christlichen Glaubens. Geboren wurde sie am 06. Juli 1903. Ihr gelang 1938 die Flucht nach Belgien von wo aus sie 1941 nach Deutschland zurückkehrte. Sie überlebte in den USA und verstarb in Florida am 28. März 1985.
Den drei Kindern Werner, Gisela und Eleonore gelang ebenfalls die Flucht in die USA.

Werner Kann, geb. 1929 Frankfurt a.M. - 2017 USA.
Geboren am 3. Juli 1929 in Frankfurt, flüchtete 1938 nach Belgien, kam 1941 mit seiner Mutter nach Deutschland zurück. Er verstarb 2017 in den USA.

Gisela Carrandeije, geb. Kann, 1932 Bruchsal - ?)
verh. Mitchavy/Carranceije, wurde am 31. März 1932 in Bruchsal geboren. Sie floh ebenfalls 1938 nach Belgien und kam 1941 nach Deutschland zurück und wanderte danach in die USA aus.

Eleonore Kann, verh. Kramer, 1934 Bruchsal – 2010 USA.
Sie kam am 18. Mai 1934 in Bruchsal zur Welt, flüchtete nach Belgien und kehrte 1941 nach Deutschland zurück, danach ging sie in die USA, wo sie 1960 Karl Kramer heiratete. Sie verstarb am 24. Mai 2010.

Die vierte Bruchsaler Stolpersteinverlegung fand am Donnerstag, den 5. Juli 2018 statt.
Stolpersteine wurden an diesem Tag verlegt für:

Verlegestelle Gartenweg 37:

Josef Heid, 1882 Stühlingen – 1944 KZ Dachau.
Josef Heid war Abgeordneter im Badischen Landtag für die SPD. Er wurde am 17. November 1882 in Stühlingen geboren und am 21. Dezember 1944 im Konzentrationslager Dachau ermordet.

https://ka.stadtwiki.net/josef_heid
http://www.spduntergrombach.de/meldungen/gedenken-an-josef-heid

Verlegestelle Franz-Bläsi-Straße 17 (früher Schillerstraße 17):

Betty Nathan, geb. Bär, 1882 Heidelsheim – 1942 Auschwitz.
geborene Bär, Hausfrau, wurde am 6. Januar 1882 in Heidelsheim geboren. Deportation am 22. Oktober 1940 nach Gurs. Am 12. August 1942 in Auschwitz ermordet.

Ernst Nathan, 1871 Lorsch bei Bensheim – 1942 Auschwitz.
Er wurde am 3. April 1871 in Lorsch bei Bensheim geboren. Er war Zigarrenfabrikant. Deportation 1940 nach Gurs. Ermordet wurde Ernst Nathan am 12. August 1942 in Auschwitz.

Margarete (Gretel) Nathan, 1904 Bischweiler – 1940 Grafeneck.
Margarete wurde am 4. Februar 1904 als Zwillingsschwester von Maria Nathan in Bischweiler geboren. Ermordet wurde Gretel am 11. Juli 1940 in Grafeneck.

Maria (Marie) Nathan, 1904 Bischweiler – 1942 Auschwitz.
Sie kam am 4. Februar 1904 in Bischweiler zur Welt.  Deportation nach Gurs 1940 und Ermordung am 12. August 1942 in Auschwitz.

Verlegestelle Franz-Bläsi-Straße 10 (früher Schillerstraße 10):

Jettchen Baer, geb. Elsasser, 1868 Rohrbach – 1948 Rennes, Frankreich.
Jettchen war die Witwe des früh verstorbenen Bernhard Baer aus Rohrbach bei Sinsheim. Geboren wurde sie am 29. Dezember 1868 in Rohrbach. Aus Gurs konnte sie fliehen und ist wahrscheinlich am 3. Januar 1948 in Rennes, Frankreich, verstorben.

Verlegestelle Kaiserstraße 24:

Max Baertig, 1887 Herrieden – 1942 Auschwitz.
Max Baertig wurde am 19. Februar 1887 in Herrieden bei Feuchtwangen geboren. Ermordet wurde er am 18. August 1942 in Auschwitz.

Wilhelmine (Minna) Baertig, geb. Maijer, 1895 Saargemünd – 1942 Auschwitz).
Sie war die Ehefrau von Max Bärtig. Geboren wurde sie am 1. September 1895 in Saargemünd oder in Lobith in den Niederlanden. Tod 1942 in Auschwitz.

Hannelore Baertig, 1922 Bruchsal – 1942 Auschwitz.
Tochter von Minna und Max, wurde am 12. März 1922 in Bruchsal geboren und am 28. Juni 1942 in Auschwitz ermordet.

Ludwig Baertig, 1884 Herrieden – 1954 Chicago, USA.
Ludwig Baertig wurde am 27. März 1884 in Herrieden bei Feuchtwangen geboren. Er war der Bruder von Max und verstarb am 3. November 1954 in Chicago, USA.

Recha Thekla Baertig, geb. Schlessinger, 1894 Flehingen – 1942 Auschwitz.
Sie wurde am 11. Oktober 1894 in Flehingen als Tochter der Eheleute Schlessinger geboren. Sie wurde am 12. August 1942 in Auschwitz ermordet.

Verlegestelle Friedrichstraße 40:

Else Mayer, 1883 Bruchsal – 1940 Mannheim.
Sie betrieb in Bruchsal ein Wäsche- und Ausstattungsgeschäft. Sie wurde am 21. November 1883 in Bruchsal geboren und verstarb am 4. April 1940 in Mannheim.

Selma Mayer, 1887 Bruchsal – 1942 Auschwitz.
Selma war die Schwester von Else und wurde am 8. November 1887 in Bruchsal geboren. Am 10. August 1942 wurde sie in Auschwitz umgebracht.

Verlegestelle Otto-Oppenheimer-Platz 3 (früher Holzmarkt und Adolf-Hitler-Platz):

Ludwig (Libman) Geismar, 1869 Bruchsal – 1942 Recebedou, Frankreich.
Der Eisenwarenhändler Ludwig Geismar wurde am 22. Februar 1869 in Bruchsal geboren. Nach seiner Deportation nach Gurs am 22. Oktober 1940 wurde der am 11. Februar 1942 in Recebedou ermordet.

Ida Geismar, geb. Ledermann, 1874 – Neckarsteinach – 1941 Recebedou, Frankreich.
Ida war die Ehefrau von Ludwig Geismar. Sie wurde am 21. September 1874 in Neckarsteinach geboren, deportiert 1940 nach Gurs und am 27. März 1941 in Recebedou ermordet.

Die dritte Bruchsaler Stolpersteinverlegung fand am Mittwoch, 26. April 2017 statt.
Stolpersteine wurden an diesem Tag verlegt für:

Verlegestelle Huttenstraße 26:

Mathilde Weil, geb. Rothschild, 1878 Eschenau – 1941 Perpignan, Frankreich.
Mathilde wurde 1878 geboren, am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert, interniert in Rivesaltes und verstarb am 23. Dezember 1941 im Altersheim Perpignan. Sie war verheiratet mit dem 1936 in Öhringen verstorbenen Sigmund Weil.


Verlegestelle Huttenstraße 2:

Rabbiner Dr. Siegfried Grzymisch, 1875 Pleschen, Polen – 1944 Auschwitz.
Der Rabbiner der Bruchsaler jüdischen Gemeinde wurde am 14. August 1875 geboren, kam 1938 in "Schutzhaft" in Dachau und wurde am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert. Interniert wurde er in Drancy und 1944 in Auschwitz ermordet.

Carola Grzymisch, geb. Schlessinger, 1891 Bretten – 1944 Auschwitz

Sie war die Ehefrau von Rabbiner Dr. Siegfried Grzymisch und kam am 23. September 1891 in Bretten zur Welt. Sie wurde am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert, in Drancy interniert und 1944 in Auschwitz ermordet.

Charlotte "Lina" Mayer, 1880 Leimersheim – 1942 Auschwitz
Sie kam am 2. Dezember 1880 in Leimersheim zur Welt. 1940 wurde sie nach Gurs deportiert, dann in Drancy interniert und 1942 in Auschwitz ermordet.

Verlegestelle Friedrichstraße 53:

Max Löb, 1891 Odenheim – 1868 Jamaica, New York, USA:
Er konnte 1938 in die USA fliehen, wohin er seine Familie nachkommen lassen wollte. Seine Frau wurde in Auschwitz ermordet, ebenso wie sein Sohn Heinz. Seine Tochter Edith wurde freigekauft und konnte nach 1945 in die USA ausreisen. Max Löb verstarb am am 1. Januar 1968.

Julie Löb, geb. Weil, 1902 Öhringen – 1942 Auschwitz.
Julie Löb wurde 1940 zusammen mit ihrer Tochter Edith und ihrer Mutter nach Gurs deportiert, in Drancy interniert und 1942 in Auschwitz ermordet.

Heinz Löb, 1931 Bruchsal – 1944 Auschwitz.
Heinz kam am 1. März 1931 in Bruchsal zur Welt. Seine Familie brachte ihn zu seiner Sicherheit in Kinderheimen in Esslingen und Frankfurt unter. 1942 wurde er nach Theresienstadt deportiert und 1944 in Auschwitz ermordet.

Edith Löb, verh. Leuchter, 1927 Bruchsal.
Edith kam am 31. Dezember 1927 in Bruchsal zur Welt. 1940 wurde sie nach Gurs deportiert, war in Rivesaltes interniert und überlebte, da sie ab 1941 durch das Kinderhilfswerk O.S.E. in Kinderheimen versteckt wurde. Sie konnte 1946 zu ihrem Vater in die USA ausreisen.


Verlegestelle Durlacher Straße 71:

Friedrich Molitor, 1907 Bruchsal – 1940 Grafeneck.
Seit 1911 war er in verschiedenen Heilanstalten und wurde am 10. Juli 1940 nach Grafeneck „verlegt“. Im Rahmen der "Aktion T4" wurde er am gleichen Tag ermordet.

Verlegestelle Schwimmbadstraße 17:

Friedrich Sem Bär, 1889 Untergrombach – 1942 Auschwitz.
Frriedrich Fritz Sem Bär wurde am 25. Februar 1889 in Untergrombach geboren. Er kam 1938 in "Schutzhaft" nach Dachau und wurde am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert. Er war in Drancy interniert und wurde 1942 in Auschwitz ermordet.

Franziska Bär, geb. Rosenstein, 1892 Oedheim bei Heilbronn – 1941 Auschwitz.
Franziska war die Ehefrau von Friedrich Sem Bär. Sie wurde am 30. März 1892 geboren. Am 22. Oktober 1940 wurde sie nach Gurs deportiert und danach in Drancy interniert. 1942 wurde sie in Auschwitz ermordet.


Therese "Resi" Bär, verh. Grosz, 1921 Karlsruhe – 2015 Brighton, GB.
Sie war die Tochter von Friedrich Sem und Franziska Bär.  Ihr gelang die Flucht 1936 nach England, wo sie den aus Ungarn stammenden Emile Grosz heiratete.

Verlegestelle Bismarckstraße 10:

Simon Marx, 1876 Baiertal – 1938 Dachau.
Er war gelernter Bäcker. Er wurde 1937 verhaftet und kam ins Arbeitslager Kislau und 1938 ins Gefängnis Bruchsal. In Dachau wurde er am 14. Juli 1938 ermordet.

Rosalia Marx, geb. Mayer, 1878 Leimersheim – 1942 Auschwitz.
Rosalia (Rosa) war die Ehefrau von Simon Marx. Am 22. Oktober 1940 wurde sie nach Gurs deportiert, danach in Drancy interniert und 1942 in Auschwitz ermordet.

Betty Marx, 1907 Bruchsal – 1989 Cincinatti, Hamilton County, Ohio, USA
Sie war die Tochter von Simon und Rosalia Marx. Sie wurde 1907 geboren. Ihr gelang 1939 die Flucht nach England, danach übersiedelte sie in die USA.

Trude Marx, verh. Frank, 1909 Bruchsal – 1982 Cincinatti, Hamilton County, Ohio, USA.
Trude war die zweite Tochter von Simon und Rosalia Marx und kam am 21. September 1909 zur Welt. Trude gelang 1938 die Flucht in die USA, wo sie 1944 Berthold Frank heiratete.

Die zweite Bruchsaler Stolpersteinverlegung fand am Montag, 27. Juni 2016 statt.
Stolpersteine wurden an diesem Tag verlegt für:

Verlegestelle Gutleutstraße 5 (beim Krankenhaus Bruchsal):

Oskar Bornhäuser, 1899 Bruchsal – 1940 Grafeneck.
Oskar Bornhäuser wurde 1899 geboren. 1924 wurde er in die Heilanstalt Wiesloch eingewiesen und am 20. Juni 1940 nach Grafeneck "verlegt", wo er am gleichen Tag im Rahmen der "Aktion T4" ermordet wurde.


Verlegestelle Styrumstraße 20:

Wilhelm Prager, 1880 Walldorf – 1942 Auschwitz.
Hauptlehrer Wilhelm Prager kam 1938 in sog. „Schutzhaft“ nach Dachau. Er wurde 1940 nach Gurs deportiert, interniert in Drancy und 1942 in Auschwitz ermordet.


Charlotte Prager, geb. Wiesbader, 1886 Heidelberg – 1942 Auschwitz.
Ehefrau von Wilhelm Prager. Geburt 1886 in Heidelberg. Auch sie wurde 1940 nach Gurs deportiert, in Drancy interniert und 1942 in Auschwitz ermordet.

Mathilde (Tilde) Prager, verh. Maier, 1912 Bruchsal – 1993 Glen Rock, New Jersey, USA.
Der 1912 geborenen Tochter von Charlotte und Wilhelm Prager, Mathilde (Tilde) Prager, gelang 1937 die Flucht in die USA. Dort heiratete sie um 1957 Walter Seligman Maier und verstarb kinderlos 1993.

Verlegestelle Friedrichstraße 8:

Fanny Bär, geb. Kahn, 1855 Gemmingen – 1941 Rotterdam, Niederlande.
Ihr gelang 1939 die Flucht nach Holland, wo sie am 7. Januar 1941 in Rotterdam verstarb.


Sofie Bär, 1884 Bruchsal – 1943 Auschwitz.
Sofie konnte ebenso wie Fanny Bär 1939 nach Holland fliehen. Dort war sie interniert in Westerbork und wurde 1943 von dort nach Auschwitz verschleppt wo sie ermordet wurde.

Alfred Anselm Bär, 1877 Bruchsal – 1942 Auschwitz.
1938 musste er unfreiwillig nach Karlsruhe umziehen. Er wurde 1940 nach Gurs deportiert, war in Drancy interniert und wurde 1942 in Auschwitz ermordet.


Verlegestelle Kaiserstraße 15:

Bertha Kahn, geb. Hirsch, 1856 Weingarten – 1943 Sobibor.
Sie erblickte 1856 als Bertha Hirsch das Licht der Welt. Ihr gelang 1939 die Flucht nach Holland, wo sie in Westerbork interniert wurde. Deportiert wurde Bertha Kahn 1943 nach Sobibor, wo sie am 11. Juni 1943 ermordet wurde.

Johanna Kahn, 1894 Bruchsal – 1943 Sobibor.

Ihr gelang ebenso wie Bertha Kahn die Flucht nach Holland, auch sie wurde in Wersterbork interniert. Deportiert wurde sie 1943 nach Sobibor, wo sie am 11. Juni 1943 ermordet wurde.

Verlegestelle Bahnhofstraße 16a:

Hedwig Oppenheimer, geb. Wälder, 1872 Rottweil – 16942 Theresienstadt.
Hedwig war die Ehefrau des Bruchsaler Tuchgroßhändlers Jacob Oppenheimer. Sie wurde 1872 in Rottweil geboren. Nach dem erzwungenen Verkauf des Tuchgroßhandels ihres bereits verstorbenen Ehemannes Jacob und dessen Bruder Otto Oppenheimer, verließ Hedwig Oppenheimer um 1938 Bruchsal, um wie viele andere in der Anonymität der Großstadt Frankfurt unterzutauchen. Hedwig wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert und am 11. Oktober 1942 ermordet.

Berta (Bertel) Oppenheimer, verh. Fröhlich, 1898 Bruchsal – 1941 Lodz/Litzmannstadt.
Berta war die Tochter von Hedwig und Jacob Oppenheimer. Sie wurde am 27. November 1898 in Bruchsal geboren und verließ zusammen mit ihrer Mutter Bruchsal 1938 gen Frankfurt. Berta wurde 1941 nach Lodz / Litzmannstadt deportiert und 1941 ermordet. Sie war verheiratet mit Gerhard Günther Fröhlich aus Berlin.

Am 19. April 2015 wurden in Bruchsal erstmals Stolpersteine verlegt.

Von 12 bis 13 Uhr fand im Bruchsaler Rathaus für geladene Gäste eine Feierstunde mit Angehörigen der Holocaust-Opfer statt. Die ersten fünf Stolpersteine wurden in der Bismarckstraße 13 für die Familie Sicher verlegt, danach drei Stolpersteine für die Familie Dreifuß in der Wilderichstraße 23 und daran anschließend zwei Stolpersteine für die Eheleute Jordan in der Württemberger Straße 34.

Stolpersteine wurden an diesem Tag verlegt für:

Verlegestelle Bismarckstraße 13:

Fritz Sicher, 1882 München – 1941 Pau, Frankreich.
Fritz Sicher, Kaufmann, geboren am 12. Juli 1882 in München. Nach der Deportation ins Internierungslager Gurs in Frankreich Ende Oktober 1940 verstarb Fritz Sicher am 7. April 1941 im Internierungslager Pau/Frankreich.


Recha Sicher, geb. Heß, 1888 Malsch – 1942 Auschwitz.
Recha Sicher, geb. Heß, Damenschneiderin, geboren am 18. Februar 1888 in Malsch. Von Gurs aus wurde Frau Sicher ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und nach dem Krieg für tot erklärt.

Adelheid Heß, 1891 Malsch – 1942 Auschwitz.
Adelheid Heß, Damenschneiderin, Schwester von Recha, geboren am 17. Oktober 1891 in Malsch. Adelheid Heß wurde ebenfalls nach Gurs deportiert und in Auschwitz ermordet.

Emmy Sicher, 1921 Bruchsal – 1942 Auschwitz.
Emmy Sicher, Damenschneiderin, geboren am 7. Juni 1921 in Bruchsal, Tochter von Recha und Fritz Sicher, wurde von Karlsruhe aus nach Gurs deportiert. Emmy wurde von dort nach Auschwitz verbracht und nach dem Krieg für tot erklärt.


Ernst Joachim Sicher, 1924 Bruchsal – 1994 Israel.
Der Sohn von Recha und Fritz Sicher wurde 1924 geboren. Er konnte mit einem Kindertransport 1939 nach England entkommen und wanderte später nach Israel aus.

Verlegestelle Württemberger Straße 34:

Lotte Jordan, geb. Pfeffer, 1916 Bruchsal – 1942 Auschwitz.
Lotte war Hausfrau, geboren am 27. Juni 1916 in Bruchsal. Von Gurs aus wurde Frau Jordan nach Auschwitz deportiert und dort im September 1942 umgebracht.


Walter Jakob Jordan, 1914 Hochelheim – 1942 Auschwitz.
Walter Jakob Jordan kam am 25. September 1914 in Hochelheim bei Wetzlar zur Welt. Er war der Ehemann von Lotte. Nach der Deportation nach Gurs  wurde Walter Jordan ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und verstarb dort am 4. September 1942.

Verlegestelle Wilderichstraße 23:

Prof. Julius Dreifuß, 1876 Lörrach – 1942 Theresienstadt.
Prof. Julius Dreifuß war Lehrer am Bruchsaler Schloss-Gymnasium (heute Schönborn-Gymnasium), geboren am 16. September 1876 in Lörrach. Julius Dreifuß wurde von Frankfurt aus ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort verstarb er am 16. November 1942.

Mathilde Dreifuß, geb. Nachmann, 1887 Rastatt – 1943 Auschwitz.
Mathilde war eine Angehörige der großen jüdischen Nachmann-Familie aus Rastatt. Sie war Hausfrau, geboren am 26. Mai 1887 in Rastatt. Frau Dreifuß wurde von Frankfurt aus ins Ghetto Theresienstadt deportiert und kam im Januar 1943 in Auschwitz um.


Leopold (Leo) Dreifuss, 1921 Karlsruhe – 1999 Wigan, GB

Gustav Leopold (Leo) Dreifuss, Hochschuldozent, kam am 21. Januar 1921 in Karlsruhe als Sohn von Mathilde und Julius Dreifuß zur Welt. Leo Dreifuss konnte mit einem Kindertransport nach England entkommen und wuchs dort bei einem Priester auf. Er verstarb vereinsamt am 14. September 1999 in Wigan/GB.