Stolpersteine in Bruchsal
Die Bruchsaler Stolperstein-Initiative

Die Opfergruppen

Folgende Kriterien sind, im Einklang mit der Konzeption des Künstlers Gunter Demnig, maßgeblich für die Definition der Opfergruppen in der Umsetzung des Projektes "Stolpersteine" in Bruchsal:

  • Opfer, deren letzter freiwillig gewählter Wohnort in Bruchsal lag,
  • Opfer, die unter dem Druck der damaligen Umstände Selbstmord begangen,
  • Opfer, die unter den Bedingungen der Deportation oder der Haft zu Tode kamen.


Zu den Opfergruppen gehören demnach: Juden, Sinti und Roma, Opfer der T4-Aktionen (Euthanasie-Opfer), Deserteure, Homosexuelle, ethnisch, religiös oder politisch Verfolgte. Aber auch die Opfer, die verhaftet wurden und zu Tode kamen, weil sie beispielsweise Kontakt zu Zwangsarbeitern hatten oder diesen etwas zu Essen zusteckten, fallen unter die Opfer im Sinne des Projektes Stolpersteine. Auch für die Opfergruppe der Zwangsarbeiter können Stolpersteine verlegt werden.

Während für die Bruchsaler Jüdinnen und Juden wissenschaftlich recherchierte Daten vorliegen, besteht bei anderen Opfergruppen noch großer Forschungsbedarf. Hierzu zählen insbesondere Opfer der T4-Aktionen, Deserteure, Homosexuelle, politisch und religiös Verfolgte aber auch Zwangsarbeiter. Hinsichtlich dieser Opfergruppen wäre es zu begrüßen, wenn das Projekt Stolpersteine, insbesondere durch ehrenamtlich durchgeführte Recherchen, viele neue Ergebnisse hervorbringen könnte. Menschen, von denen bisher vielleicht nur ein Name bekannt ist, wird eine Biografie gegeben und bislang völlig Unbekannte können als Opfer des NS-Regimes erstmals überhaupt gewürdigt werden.

Kennen Sie Opfer oder erinnern Sie sich an Namen und Schicksale? Dann setzen Sie sich mit dem Verein Stolpersteine Bruchsal e.V. bzw. den Vereinsaktiven aus der Bruchsaler Zivilgesellschaft in Verbindung. Die Angesprochenen werden versuchen, Ihren Hinweisen nachzugehen.